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Looschelders - Schuldrecht Besonderer Teil - 20. Auflage 2025

Looschelders - Schuldrecht Besonderer Teil - 20. Auflage 2025

 

Das Lehrbuch „Schuldrecht Besonderer Teil" von Prof. Dr. Dirk Looschelders liegt mittlerweile in der 20. Auflage (2025) vor und behauptet sich weiterhin als ein Standardwerk in der zivilrechtlichen Ausbildung. Als Student im zweiten Semester, der gerade in das Schuldrecht einsteigt, habe ich das Werk als Lernhilfe genutzt und möchte im Folgenden meine persönlichen Eindrücke schildern.

Zunächst überzeugt das Lehrbuch durch seine systematische und klare Struktur. Die Gliederung orientiert sich konsequent an der dogmatischen Einteilung des besonderen Schuldrechts – beginnend mit dem Kaufrecht, über das Werkvertragsrecht bis hin zu Miet-, Dienst- und Reisevertragsrecht sowie sonstigen schuldrechtlichen Vertragstypen. Die Kapitel sind logisch aufgebaut, folgen einer didaktisch durchdachten Reihenfolge und bieten so eine Orientierung, die vor allem für Anfänger:innen Klarheit schafft.

Hervorzuheben ist die präzise und dennoch verständliche Sprache. Looschelders gelingt es, auch komplexe Zusammenhänge, wie etwa die Abgrenzung zwischen Kauf- und Werkvertrag oder die dogmatischen Grundlagen der Mängelhaftung, nachvollziehbar darzustellen, ohne sich in akademischer Sprache zu verlieren.

Positiv aufgefallen sind mir die zahlreichen Fallbeispiele, die zur Veranschaulichung des Stoffes dienen. Diese sind realitätsnah gewählt und eignen sich hervorragend, um die zuvor theoretisch erarbeiteten Inhalte praktisch einzuüben.

 Auch die Querverweise auf die Rechtsprechung und weiterführende Literatur sind sinnvoll gesetzt und ermöglichen eine vertiefende Beschäftigung mit den jeweiligen Themenbereichen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Aktualität des Werks: In der 20. Auflage wurden neueste Gesetzesänderungen und aktuelle höchstrichterliche Entscheidungen berücksichtigt, weswegen das Lehrbuch auch für fortgeschrittene Studierende und zur Examensvorbereitung geeignet ist.

Trotz dieser zahlreichen Stärken weist das Werk einige Schwächen auf.

Kritisch anzumerken ist, dass die Fülle des behandelten Stoffs auf Zweitsemester überwältigend wirken kann. Hier wäre ein stärkerer didaktischer Fokus auf die Grundstrukturen wünschenswert, beispielsweise durch hervorgehobene Übersichten oder einführende Zusammenfassungen am Kapitelbeginn. Auch fehlt es bisweilen an einer deutlicheren Unterscheidung zwischen examensrelevanten Problemen und Randthemen.

Zudem fällt auf, dass einige Darstellungen sehr abstrakt bleiben, obwohl eine stärker einführende, praxisnähere Herangehensweise für den Lernerfolg gerade in den Anfangssemestern hilfreich wäre. Dies betrifft zum Beispiel das Werkvertragsrecht und das Reisevertragsrecht, die stellenweise stark voraussetzungsreich und komprimiert dargestellt werden. Es fehlt hier ein „roten Faden“, der den Zugang für weniger erfahrene Lesende erschweren kann.

Ebenfalls hätte man sich an manchen Stellen eine didaktischere Aufbereitung in Form von hervorgehobenen Definitionen, Schemata oder grafischen Übersichten gewünscht. 

Es gibt eindeutig zu wenige Schemata im gesamten Werk. Diese erleichtern gerade den Studierenden die Klausurvorbereitung und bieten eine Übersicht über Themenkomplexe. Der reine Fließtext macht es gelegentlich schwierig, sich zentrale Inhalte schnell zu erschließen oder zu wiederholen. Hier könnten gezielte Gestaltungselemente die Nutzbarkeit des Werkes deutlich verbessern.

Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass Looschelders´ "Schuldrecht BT" eine hervorragende Grundlage für das Verständnis des besonderen Schuldrechts anbietet. Für mich ist es ein verlässlicher Begleiter in der Vor- und Nachbereitung der Vorlesungsinhalte und wird dies in den kommenden Semestern bleiben. Wer bereit ist, sich aktiv mit dem Stoff auseinanderzusetzen, wird von diesem Werk profitieren.