Kaiser/Kaiser/Kaiser - Materielles Zivilrecht im Assessorexamen- 11. Auflage 2022
Vahlen ISBN: 978-3-8006-6969-7 239 Seiten
Das Lehrbuch richtet sich maßgeblich an Rechtsreferendare, ist also für Studierende eher
nicht zu gebrauchen. Zwar beinhaltet das Buch materielles Recht, was auch im ersten Examen
relevant ist, die Zielrichtung des Wissens ist jedoch klar aufs erste Examen ausgerichtet.
Positiv fällt auf, dass das Buch viel mit Fallbeispielen und aktuellen Problematiken arbeitet.
Diese sind oft leicht verständlich erklärt. Zudem beinhaltet das Lehrbuch bereits die
Schuldrechtsreform 2022 und ist auch generell auf aktuelle Probleme ausgerichtet.
Es wird auch immer wieder Bezug auf Examensklausuren genommen, wodurch man immer
das Gefühl bekommt sich nicht einfach unnützes Wissen anzueignen, sondern sich mit hoch
relevanten Problemen zu beschäftigen. Das motiviert beim Lernen.
Zudem ist das gut Buch strukturiert und setzt angenehm Schwerpunkte auf die
examensrelevantesten Probleme. Zuletzt verweist das Buch immer wieder auf aktuellere
Urteile, die man sich anschauen kann, um das Theoretische zu vertiefen und aktuelle
Probleme nachzuschlagen.
Der Fallbezug fällt sehr positiv auf. Das Buch nennt immer wieder examensrelevante
Klausurfälle, in denen das theoretische Wissen anschaulich erläutert wird. Auch bekommt
man dadurch immer wieder Tipps, was man sich noch einmal genauer anschauen kann. Sehr
hilfreich sind auch immer wieder kleinere ergänzenden Tipps und Hinweise.
Das Buch ist sauber strukturiert. Es beginnt mit den relevanten Problemen des allgemeineren
Zivilrechts. Dabei geht es nach dem bekannten Vorgehen aus dem Studium vor. Es beginnt
mit dem allgemeinen Teil des BGB, über das allgemeine Schuldrecht, zu den gesetzlichen und
besonderen vertraglichen Schuldverhältnissen. Die besonderen Bereiche sind auf ihre
relevantesten Punkte runtergebrochen und es werden nur die wichtigsten Punkte behandelt.
Damit ist der Stoff nicht mehr so ausufernd wie im ersten Examen, was auch notwendig ist,
da man sich mit den prozessualen Problemen der Urteilsverfassung beschäftigen muss.
Gelegentlich ist das Buch doch sehr stark an Einzelfällen orientiert und verliert den
allgemeinen Teil ein bisschen aus den Augen. Das ist dann aber die Gegenseite des sehr
fallorientierten Vorgehens.
Vielleicht kann man dies ein wenig mit dem Unterschied zwischen Alpmann und Hemmer
erklären, was keine der beiden Vorgehen schlecht macht.
Das Buch ist sehr gut, um in kürzerer Zeit die examensrelevantesten Probleme und Bereiche
des Assessorexamens zu wiederholen. Es ist in der Lage, auf knapp 250 Seiten die
wichtigsten Examensprobleme darzustellen. Auch für den Preis ist es eine faire Sache.