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Detterbeck - Öffentliches Recht: Das Basislehrbuch - 12. Auflage 2022

Öffentliches Recht: Das Basislehrbuch

Prof. Dr. Steffen Detterbeck
12. Auflage, 2022
Verlag Franz Vahlen GmbH
ISBN 978-3-8006-6679-9

Das Buch richtet sich an „Studierende des öffentlichen Rechts an Universitäten, Fachhochschulen und Akademien, insbesondere juristische Erstsemester“. Es nimmt für sich in Anspruch, „(…) sowohl für Anfänger, die sich die zentralen Teilgebiete des öffentlichen Rechts sukzessive erarbeiten wollen, als auch für Fortgeschrittene, denen an einer raschen und konzentrierten Wiederholung und Prüfungsvorbereitung gelegen ist“, geeignet zu sein.

Besonders positiv fällt auf, dass die Fundorte der Prüfungsschemata im Inhaltsverzeichnis aufgelistet sind, was die Suche erheblich verkürzt und eine schnelle Orientierung ermöglicht. Das Stichwortverzeichnis hat sich als äußerst hilfreich erwiesen, da es mir bei nahezu allen Suchanfragen ein Ergebnis liefern konnte, was auf ein inhaltlich gut durchdachtes Buch hinweist.

Trotz der Dicke des Buches (817 Seiten inklusive zehn Fallbeispiele mit gutachterlicher Lösung) fühlte ich mich nicht überfordert. Sinnvoll ist es dennoch, die Kernbereiche des öffentlichen Rechts mit Klebezetteln voneinander abzugrenzen. So entsteht der Eindruck, auf mehrere „Mini-Lehrbücher“ in einem einheitlichen Schreibstil zurückgreifen zu können, was den Lernprozess erleichtert. Ich muss mich nicht bei jedem Thema an einen ungewohnten Aufbau oder Schreibstil gewöhnen. Das öffentliche Recht kann nach einer einheitlichen Vorgehensweise erlernt bzw. repetiert werden.

Darüber hinaus ist die Sprache – wie das Buch bereits selbst verspricht – „in klarer und leicht verständlicher Sprache (…)“ verfasst. Beispielhaft dienen dabei schon die ersten knappen und aufschlussreichen Sätze des Buches: „Gegenstand des ersten Teils des Buches ist das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland. Hier geht es vor allem um die im Grundgesetz getroffenen verfassungsrechtlichen Regelungen und Wertentscheidungen. Allerdings sind Staats- und Verfassungsrecht nicht deckungsgleich.

Das Staatsrecht ist weiter. Es umfasst diejenigen geschriebenen und ungeschriebenen Rechtssätze, die die Grundordnung des Staates regeln.“ Die ersten Seiten entscheiden für mich häufig, ob ich einen Mehrwert aus einem Buch ziehe oder es als “Staubfänger“ im Bücherregal landet. Der Schreibstil entscheidet somit über die Geeignetheit eines Buches für mein Studium. Denn abgesehen von den inhaltlichen Problembehandlungen (die sich zugegebenermaßen in den meisten Büchern – sei es aus verschiedenen Betrachtungsweisen – ähneln), ist das ausschlaggebende Argument die Verständlichkeit der Sprache.

Ein verständlicher Schreibstil ist entscheidend für die Geeignetheit eines Buches im Studium. Es ist eine Frage der Wertschätzung, Erstsemester mit verständlicher Sprache in die abstrakte Denkweise der Juristerei einzuführen und den unter Zeitdruck stehenden Examenskandidaten einen flüssigen Lesefluss zu gewährleisten. Diese Wertschätzung fühle ich mir durch das Buch entgegengebracht.

Inhaltlich fehlt das (relevante!) „Besondere Verwaltungsrecht“. Aufgrund der hohen Examenshäufigkeit ist dies ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Allerdings handelt es sich dabei um komplexes Landesrecht, das nicht adäquat für alle Bundesländer generalisiert dargestellt werden. Hier empfiehlt sich die Ergänzung durch landesrechtliche Literatur. Für den vollen Prüfungsumfang hinsichtlich des Examens muss dies berücksichtigt werden. Allerdings erhebt das Buch – es sei an den Anfang verwiesen – nicht den Anspruch, einevollumfängliche Examensvorbereitung zu bieten.

Nach allem Gesagten würde ich das Buch somit weiterempfehlen.